Leitbild

Die Entstehung der Frauenhäuser ist maßgeblich mit den Akteurinnen und den Inhalten der zweiten Frauenbewegung verknüpft. Im Zentrum stand die Tatsache, dass Gewalt nicht nur als individuelles Problem zu sehen ist, sondern eben als gesellschaftliches Problem und Phänomen.

Die Frauenbewegung hat aufgezeigt, dass es gewisse Strukturen innerhalb einer Gesellschaft gibt, die das Vorkommen von Gewalt im Geschlechterverhältnis befördern oder dieses eben auch verhindern könnten. Je größer die Abhängigkeit, umso größer ist prinzipiell auch das Risiko, dass Abhängigkeitsverhältnisse auch gewaltvoll missbraucht werden. Ohne Geschlechtergerechtigkeit gibt es daher auch keine Chance auf Gewaltfreiheit in Beziehungen.

Es wurde vielerlei wissenschaftlich und in unterschiedlichen Studien belegt, dass das Risiko Gewalt zu erleben für einen Teil – zu einem sehr hohen Prozentsatz sind es Frauen und Kinder – in jenen Beziehungskonstellationen, die nicht auf Gerechtigkeit und Gleichberechtigung setzen, um ein Vielfaches höher sind als in gleichberechtigten Beziehungsformen. Patriarchale, traditionelle Geschlechterrollen befördern Abhängigkeiten und damit auch das Risiko von Gewalt!

Ohne eine feministische Perspektive auf Gewaltverhältnisse geht es nicht, weil das Vorkommen von Gewalt niemals nur individuell gesehen werden kann und weil Gewalt eben nicht geschlechtsneutral ist.

Abhängigkeitsverhältnisse erhöhen das Risiko, Gewalt zu erleben.

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